Eine Geburt kündigt sich an
Anzeichen vor der Geburt
Es gibt ganz typische Anzeichen, die darauf hindeuten, dass die Geburt kurz bevorsteht:2
Wehen sind nicht alles – weitere körperliche Anzeichen einer Geburt
Neben den einsetzenden, regelmäßigen Wehen ist bei einer Geburt auch eine Verkürzung des Gebärmutterhalses notwendig, wodurch sich der Muttermund öffnet. Ohne diese Veränderung können die Kontraktionen (Wehen) das Kind nicht nach unten durch den Geburtskanal treiben.3
Die Reife des Gebärmutterhalses bzw. des Muttermundes wird anhand des sogenannten Bishop-Score bestimmt. Hierbei werden die Konsistenz und Weite des Muttermundes, die Lage und Verkürzung des Gebärmutterhalses und die Position des Kindes im Becken beurteilt und bewertet.4
Veränderung von Gebärmutterhals und
Muttermund unter der Geburt
-
Gebärmutterhals
geschlossen -
Evtl. Abgang
von Blut -
Beginnende Öffnung
des Muttermundes
-
Abgang von
Fruchtwasser -
Geöffneter
Muttermund -
A Gebärmutterhals
B Muttermund
Unter der Geburt verkürzt sich der Gebärmutterhals und der Muttermund öffnet sich4
Die Geburt verläuft in Phasen
Der Prozess der Geburt lässt sich in drei unterschiedliche Phasen einteilen:2
Eröffnungsphase
Die Eröffnungswehen markieren den Beginn dieser Phase. Sie endet mit der vollständigen Öffnung des Muttermundes.
Austrittsphase
Diese Phase beginnt, wenn der Muttermund vollständig geöffnet ist und endet mit der Geburt des Kindes.
Nachgeburtsphase
Diese Phase bildet den Abschluss der Geburt. Sie endet mit der vollständigen Geburt der Nachgeburt (Plazenta).
Nach der Untersuchung des Kindes durch die Hebamme können sich Eltern und Kind endlich in Ruhe kennenlernen.
Am Termin: Es tut sich nichts
Gründe für ein Übertragen
Wenn der Geburtstermin näher rückt, steigt nicht nur die Vorfreude, sondern auch die Bereitschaft für die Geburt. Doch häufig tut sich bis zum erwarteten Zeitpunkt noch nichts, sondern das Kind lässt noch Tage oder sogar Wochen auf sich warten. Die genauen Gründe für eine Übertragung sind noch nicht abschließend geklärt.5
Als Einflussfaktoren einer Übertragung
werden angesehen:5
Ca. 40%
der Kinder kommen nach
dem errechneten Termin
zur Welt.5
Termingerecht oder
verspätet
Nicht die Geduld verlieren
Besonders Frauen, die auf ihr erstes Kind warten, werden häufig auf eine Geduldsprobe gestellt. Sie gebären oftmals mit ein paar Tagen Verzögerung.6
Auch wenn es in der Situation schwerfällt, ist Ungeduld hier kein guter Berater. Ständiges Nachdenken und Hoffen auf das Baby führen eher zu einer Verkrampfung.6 Vielmehr sollte die werdende Mutter versuchen, die letzten Tage der Schwangerschaft bewusst zu genießen und Dinge zu tun, die sie zumindest in der ersten Zeit mit Baby nicht mehr ohne weiteres tun kann, wie z. B. Ausgehen mit Freundinnen und Freunden oder Beine hochlegen und lesen.
Ablenkung und Entspannung tut also gut!
Geduld ist das
Gebot der Stunde!
Vorsicht beim
„Nachhelfen“
Begrifflichkeiten und ihre Bedeutung
Den Zeitpunkt, in dem sich eine Schwangerschaft befindet bzw. bestimmte Ereignisse eingetreten sind, kürzt man in der Fachsprache mit „Woche + Tag SSW“ (SSW = Schwangerschaftswoche) ab. Eine reguläre Schwangerschaft dauert demnach 40+0 SSW. Kinder, die ab zwei Wochen vor dem errechneten Geburtstermin, also in SSW 38 und 39 geboren werden, kommen termingerecht.
Im deutschen Sprachgebrauch spricht man in den ersten beiden Wochen nach Überschreiten des errechneten Geburtstermins von „Terminüberschreitung“ und in der Zeit danach von „Übertragung“.4
Termin-
überschreitung
40+1 SSW
bis
41+6 SSW
Übertragung
ab
42+0 SSW